Hinweis: Die Zahlen zur Schulstrukturentwicklung sind ab dem Jahre 2000 hier an dieser Stelle vermerkt; die neuesten Zahlen sind immer am Ende der Webseite zu finden.

Durch die PISA- und IGLU – Untersuchungen sind oft andere Länder zum Vergleich mit der Bundesrepublik Deutschland herangezogen worden. Auf dieser Seite habe ich deshalb aktuelle Zahlen und Daten aus Europa gesammelt, die für einen solchen Vergleich von Interesse sind.
Manche Zahlen sind aktuell, manche etwas älter; damit muss man sich leider abfinden, denn nicht alle Statistiken werden prompt veröffentlicht.

Im Mai 2008 führte das Institut der deutschen Wirtschaft eine Befragung in 12072 Betrieben durch, um die Ausbildungsreife der Berufsanfänger zu ermitteln. Das Ergebnis war niederschmetternd: Die jungen Leute sind schlecht gerüstet für das Berufsleben; fast 60% der Betriebe bemängeln, dass die Jugendlichen über schlechtes mündliches wie schriftliches Ausdrucksvermögen verfügen und Schwächen in den elementaren Rechenfertigkeiten aufweisen. Leistungsbereitschaft, Motivation und Disziplin lassen ebenfalls zu wünschen übrig. Es ist in der Tat so, dass die Hauptschulabgänger nur zur Hälfte einen Ausbildungsplatz finden. der Rest wird in die Arbeitslosigkeit entlassen. Von daher müsste man in der Tat fordern, dass die Hauptschule abgeschafft werden muss.
Im August 2011 schreibt das Institut der deutschen Wirtschaft, dass es endlich mit dem Bildungssystem aufwärts geht: die Kinder und Jugendlicher werden besser gefördert, die Zahl der Schulabbrecher sinkt und die Studentenzahlen steigen. Ich sehe das etwas kritischer, weil diese positiven Tendenzen auch vor allem dadurch zustande gekommen sind, dass die Anforderungen gesenkt wurden.
Alter, mit dem die Kinder in den einzelnen EU-Ländern eingeschult werden:

Land

Beginn der Schulpflicht

tatsächliches Alter beim Übertritt in den Primarbereich
(Schuljahr 1999/2000)

Belgien

6

6

Dänemark

7

7

Deutschland

6

6,6

Finnland

7

7

Frankreich

6

6

Griechenland

6

6

Irland

6

5

Italien

6

6

Luxemburg
(Beginn der GS  mit 6 Jahren)

4

6

Niederlande
(freiwilliges 1. Jahr in der GS)

5

4

Österreich

6

6

Portugal

6

6

Schweden

7

7

Spanien

6

6

Vereinigtes Königreich
England/Wales

5

5

Nordirland

4

Schottland

5


Dauer der Schulzeit bis zur Hochschulreife

Stand: Schuljahr 2000/2001

Land

Anzahl der Jahre vom Beginn der Schulpflicht bis zum Erwerb eines Abschlusses an allgemein bildenden Schulen des Sekundarbereichs II

Belgien

12

Dänemark

12

Deutschland

12/13

Finnland

12

Frankreich

12

Griechenland

12

Irland

12

Italien

13

Luxemburg

15

Niederlande.

13

Österreich

12

Portugal

12

Schweden

12

Spanien

12

Vereinigtes Königreich
England
Wales
Nordirland

13/14

    Schottland

13

Angebot an Ganztagsschulen

Land

Ganztagsschulen flächendeckend bzw. als Regelangebot

Belgien

ja, Mittwochnachmittag geschlossen

Dänemark

ja

Deutschland

nein (Angebot nach Ländern unterschiedlich)

Finnland

Frankreich

ja, Mittwochnachmittag geschlossen

Griechenland

nein

Irland

ja

Italien

nur in einigen Schulbezirken

Luxemburg

6-Tage-Woche, täglich abwechselnd ganztags und halbtags

Niederlande

ja, Mittwochnachmittag in der Regel geschlossen

Österreich

nein

Portugal

nein

Schweden

ja, Entscheidung über tägl. Schuldauer liegt bei der Schule (max. 6 – 8 Stunden je nach Jahrgangsstufe)

Spanien

ja

Vereinigtes Königreich
England, Wales
Nordirland

ja

    Schottland

ja

(Quelle: Zeitschrift SchulVerwaltung NRW, Nr. 1/2003

Dauer der Grundschulzeit

Stand: Schuljahr 2000/2001

Land

Anzahl der Schuljahre

Belgien

6

Dänemark

einheitlicher Bildungsgang Primarstufe und Sekundarstufe I (insgesamt 9)

Deutschland

4

Finnland

einheitlicher Bildungsgang Primarstufe und Sekundarstufe I (insgesamt 9)

Frankreich

5

Griechenland

6

Irland

6

Italien

5

Luxemburg

6

Niederlande

7

Österreich

4

Portugal

einheitlicher Bildungsgang Primarstufe und Sekundarstufe I; davon:
4 Jahre 1. ciclo,
2 Jahre 2. ciclo,
3 Jahre 3. ciclo

Schweden

einheitlicher Bildungsgang Primarstufe und Sekundarstufe I (insgesamt 9)

Spanien

6

Vereinigtes Königreich

England/Wales

6

Nordirland

7

Schottland

7

(Quelle: Zeitschrift SchulVerwaltung NRW, Nr. 1/2003

Der Anteil von Kindern, die eine Kindertagesstätte besucht haben, ist deutlich gestiegen. Das zahlt sich aus, denn wer den Kindergarten besucht hat, hat auch später bessere Noten und damit auch bessere Chancen für den Arbeitsmarkt. Das ist statistisch erwiesen. Gleichfalls ist die Zahl der Grundschulen stark angestiegen, die als Ganztagsschulen geführt werden.  Das muss zwar nicht unbedingt bessere Leistungen erbringen, macht sich aber bei den bildungsfernen Schichten positiv bemerkbar. Allein in Berlin ist der Anteil von Ganztagsgrundschulen von 2002 bis zum Jahre 2009 von 22% auf 72 % gestiegen. In NRW stehen zum Schuljahr 2012/13 insgesamt 248 000 Ganztagsplätze zur Verfügung, bei einer Gesamtzahl von 641 440 Grundschülern sind das immerhin 39%.

Anteil der Sonderschüler(innen)

Für die Konstruktion eines neuen Schulsystems ist es immer wichtig zu wissen, was man mit den Sonderschülern macht. Die rot-grüne Landesregierung in NRW hat ja die Sonderschulen in Förderschulen umbenannt und will alle Förderschulen auflösen und die Schülerinnen und Schüler in das normale Schulsystem integrieren. Ist das machbar?

Nach Angabe des LDS ist der Anteil der Sonderschüler in NRW auf 5,3% gestiegen.

Merkmal

Schüler in der Primarstufe und der Sekundarstufe I
der allgemein bildenden Schulen NRWs
(ohne freie Waldorfschulen und Weiterbildungskollegs)

Schuljahr

1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03
Schüler(innen) insgesamt 2 056 800 2 071 300 2 084 700 2 090 900 2 098 100
Sonderschüler(innen)      94 300     98 300 102 900 107 100 111 400
Anteil 4,6% 4,7% 4,9% 5,1% 5,3%
Sonderschüler(innen)
männlich 60 600 63 200 66 500 69 400 71 900
weiblich 33 700 35 000 36 400 37 700 39 500
ausländisch 19 800 20 400 21 700 22 800 24 200
Anteil an allen ausländischen
Schüler(innen)
7,0% 7,2% 7,5% 7,9% 8,3%
Sonderschüler(innen) in
Sonderschulen 88 400 91 100 94 700 98 400 102 000
Regelschulen integriert 5 800 7 200 8 200 8 700 9 400

Quelle: LDS NRW Jan. 2003

9 400 Sonderschüler(innen) – also mehr als jede(r) zwölfte – sind an einer Regelschule im Rahmen sonderpädagogischer Fördergruppen oder im gemeinsamen Unterricht zusammen mit Regelschülerinnen und -schülern (Integrationsklassen) integriert. Die übrigen 102 000 Schüler(innen) mit sonderpädagogischem Förderbedarf besuchen eine Sonderschule; hier ist nahezu jede(r) Zweite (50 400) als Lernbehinderte(r) und etwa jede(r) Neunte (11 000) als Erziehungsschwierige(r) eingestuft.
Die Zahl der Sonderschüler ist in Deutschland von 1993 bis heute immer weiter angestiegen. Einen genauen Überblick erhalten Sie im Übrigen durch die Statistik der KMK, die am 3.2.2004 neue Daten zur Entwicklung der sonderpädagogischen Förderung in Schulen in den Jahren 1993 bis 2002 veröffentlicht wurde. Viele Zusammenfassungen können Sie abrufen unter http://www.kmk.org. Dort finden Sie auch einen weiterführenden Link zur Dokumentation 170, die alle zusätzlichen Daten enthält.Nach Angaben des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW vom August 2014 beträgt die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf 120 100. Davon besuchen 35 532 eine allgemeinbildende Schule. Das sind 29,6 Prozent. Für das Schuljahr 2014/15 werden 121 220 Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf angegeben, von denen 42 900 in allgemeinen Schulen unterrichtet werden, das sind 35,4%. Auch hierbei ist nicht nur eine Zunahme der Schüler festzustellen, sondern auch der deutliche Fortschritt der Inklusion.Durch die UN-Konvention über die Rechte für Menschen mit Behinderungen ist eine entscheidende Veränderung eingetreten, denn nach der UN-Generalversammlung im Jahre 2006 haben sich 80 von 192 Staaten bereiterklärt, das Fakultativprotokoll umzusetzen und dafür zu sorgen, dass Behinderung nicht mehr als individueller Mangel angesehen wird, sondern dass Menschen mit Behinderungen wertzuschätzen sind und Behinderung als Teil der menschlichen Vielfalt angesehen wird. Daraufhin wurde dann von Deutschland am 26. März 2009 die Konvention übernommen und als verbindlich erklärt, sodass sich inzwischen der Grundsatz der Inklusion durchgesetzt hat. Ausführliche Hinweise dazu finden Sie auf meiner Webseite zur Inklusion.

Schulformwechsel

Bei der PISA-Untersuchung wurde festgestellt, dass Deutschland zu den wenigen Ländern gehört, in denen sehr früh am Ende der Grundschulzeit über die Schullaufbahn entschieden wird. So ist es nicht verwunderlich, dass falsche Laufbahnentscheidungen dazu führen, dass ein großer Teil dieser Schülerinnen und Schüler anschließend wieder in andere Schulformen wechselt. Vielfach wird den Grundschullehrerinnen und Grundschullehrern dies zur Last gelegt; es ist aber offensichtlich, dass die Eltern oft gegen den Rat der Grundschule eine andere Schulform wählen.
Für ein neues Schulsystem wäre es wichtig, dies zu vermeiden.

Am schlimmsten darunter zu leiden hat die Hauptschule, denn sie bekommt im 7. Schuljahr einen enormen Schwung von Rückläufern aus den Realschulen und dem Gymnasium zurück. Für die meisten Schüler handelt es sich immer um einen Schulformabstieg; selten um einen Aufstieg. Die genauen Zahlen sind jedes Jahr aus der amtlichen Oktoberstatistik zu entnehmen.
Der Trend hat in den folgenden Jahren nachgelassen, weil die Kritik am „Abschulen“ immer stärker wurde und vom Schulministerium die Marschroute ausgegeben wurde, dass jede Schule dafür sorgen solle, die Schülerinnen und Schüler selbst zum Abschluss zu bringen.

Schuljahr

Schulformwechsel in der Sekundarstufe I im Zeitraum von 2005 bis 2014

2005 7513 9020 2443 1387 1203
2008 7495 7793 2331 1604 1367
2011 5466 6874 2146 1414 2004
2014 6168 5606 1309 1386 2317
In der Tabelle wurden die neuen Schulformen Gemeinschaftsschule und Sekundarschule nicht berücksichtigt, die 2011 zum ersten Mal Schulformwechsler aufgenommen haben. Interessant ist natürlich, dass die Förderschule immer mehr Kinder an andere Schulformen abgegeben hat, nachdem die Inklusion bildungspolitisch

Schulwahlverhalten der Eltern

Das Schulwahlverhalten der Eltern ändert sich im Laufe der Jahre. Während noch in den 70er Jahren mehr als die Hälfte aller Schüler die Hauptschule besuchte, sind es in NRW im Schuljahr 2009/2010  gerade mal noch 13,3% gewesen. Das schleichende Sterben der Hauptschule ließ sich auch nicht dadurch verhindern, dass man eine Ganztagsoffensive startete. Die Politiker hätten eher der Wahrheit ins Gesicht sehen sollen. Die sieht nämlich so aus, dass im Jahre 2015 Hunderte von Hauptschulen vor der Schließung stehen, wobei viele davon Ganztagsschulen sind. Die Eltern haben sich einfach von dieser Schulform abgewendet und sich Schulformen zugewendet, die eine bessere Bildung versprechen und einen höheren Bildungsabschluss anbieten. Das ist völlig natürlich, denn Eltern versuchen immer, ihren Kindern einen Schulabschluss zu vermitteln, der ihnen den gesellschaftlichen Status verspricht, den sie zur Zeit selbst inne haben.
Diesen Trend kann auch die Politik nicht dadurch verhindern, dass sie versucht, den Elternwillen zu beschneiden. Der Zugang zu den Hauptschulen wäre noch niedriger, wenn im Jahre 2008 die nordrhein-westfälischen Gesamtschulen alle Schüler aufgenommen hätten, die sich bei ihnen angemeldet hatten. Etwa 14 000 Schülerinnen und Schüler mussten abgewiesen werden, weil keine Raumkapazitäten vorhanden waren.

 Veränderung der Übergangsquoten zu den weiterführenden Schulen in NRW

Schuljahr

1970/71

1980/81

1990/91

2000/01

2008/09

2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16

HS

59,6%

41,9%

25,4%

18,9%

14,5%

13,3% 12,3% 9,9% 7,6% 5,4% 4,3% 4,0%

RS

20,4%

22,1%

23,9%

29,4%

28,4%

29,0% 28,7% 28,9% 25,5% 22,9% 20,8% 21,1%

GY

25,4%

29,6%

36,1%

35,0%

38,5%

38,7% 39,5% 41% 41,8% 41,8% 41,6% 41,3%

GE

1,3%

3,0%

14,2%

15,9%

17,9%

18,2% 18,9% 19,0% 21,4% 23,6% 25,9% 26,1%

Sonstige

k.A

k.A.

k.A.

0,8 %

0,7 %

0,8% 0,5% 0,7% 0,4% 0,5% 0,6% 0,6%

Quelle: MSW

An diesem Trend wird sich trotz aller Anstrengungen der Politiker nichts ändern. Deshalb ist es in meinen Augen eine wichtige Grundlage für eine neue Schulstruktur. Allerdings hat sich in der letzten Zeit sehr viel verändert, nachdem die rot-grüne Landesregierung zunächst die Gemeinschaftsschule eingeführt hatte und anschließend mit dem gemeinsamen Schulkonsens 2011 die Sekundarschule gegründet wurde. Die Hauptschule wurde somit offiziell zum Sterben verurteilt und läuft aus. In diesen Sog ist die Realschule mit hineingeraten und wird aller Voraussicht nach denselben Weg gehen. Viele Realschulen sehen das voraus und befürworten deshalb die Umwandlung in eine Sekundarschule.

Sitzenbleiben, Versetzung  und Nichtversetzung

Seit den schlechten PISA-Ergebnissen wird in Deutschland verstärkt über das Sitzenbleiben diskutiert. Es zeigte sich nämlich, dass kaum irgendwo so viele Schülerinnen und Schüler sitzen bleiben wie bei uns.

Allerdings ist die Sitzenbleiberquote in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen – auch nachdem das Ministerium eine neue Initiative “ Komm mit! Fördern statt Sitzenbleiben“ gestartet hatte.

Entwicklung der Wiederholerquoten von 2001 bis 2016 (in Prozent)
Schuljahr Sekundarstufe I
insgesamt
Hauptschule Realschule Gesamtschule Gymnasium
2001/02 4,5 5,6 5,8 1,7 3,9
2002/03 4,0 5,4 5,1 1,6 3,1
2003/04 3,8 5,4 4,7 1,6 3,0
2004/05 3,4 5,0 4,1 1,7 2,4
2005/06 3,3 4,9 4,2 1,5 2,3
2006/07 3,3 4,8 4,3 1,4 2,4
2007/08 3,1 4,8 4,2 1,6 1,9
2008/09 2,7 4,7 3,6 1,3 1,5
2009/10 2,4 4,4 3,4 1,2 1,3
2010/11 2,5 4,5 3,2 1,1 1,4
2011/12 2,4 4,7 3,0 1,0 1,4
2012/13 2,5 5,1 3,1 1,1 1,4
2013/14 2,5 5,4 3,2 1,1 1,4
2014/15 2,6 6,2 3,4 1,1 1,4
2015/16 2,3 6,0 3,5 1,0 1,4

Quelle: MSW

Das Projekt soll noch weiter ausgedehnt werden. Schulen, die sich daran beteiligen, erhalten 0,3 Lehrerstellen zusätzlich.

Sitzenbleiber im europäischen Vergleich (Zahlen von 2003)

Land

Prozentsatz

Anmerkungen

Belgien

Primarbereich: ca. 4 % (Schuljahr 1998/99)
Sekundarbereich:
liegt nicht vor

Versetzung ist leistungsabhängig; Schülerinnen und Schüler, die eine Klasse wiederholen, werden gesondert gefördert (andere Organisation der Lernsituationen, Berücksichtigung der bereits erworbenen Kenntnisse); Wiederholen in der Grundschule ist max. zweimal erlaubt; die ersten beiden Jahre des Sekundarbereichs müssen in max. 3 Jahren absolviert werden

Dänemark

0 %

automatische Versetzung

Deutschland

Grundschule: 1,9 %
Sek.l-Bereich: 4,2 %

Zahlen einschließlich der freiwilligen Wiederholer;
Sekundarbereich I ohne Gesamtschule, Sonderschule und Waldorfschule (NRW:
Gesamtschule Sek.l: 1,7 %
Gesamtschule Sek.ll: 5,9 %
Gymnasium Sek.II: 3,3 %)

Finnland

insgesamt: 0,5 %
Klasse 1, 2 u. 9:
ca. 1 %

Versetzung ist leistungsabhängig, Wiederholung jährlich möglich, Jungen wiederholen häufiger als Mädchen

Frankreich

liegt nicht vor‘

Wiederholung eines Jahres nur am- Ende eines cycle (Dauer 1 – 3 Jahre) möglich

Griechenland

Primarbereich:
0,77% (2000/2001)
Sekundarbereich:
liegt noch nicht vor

Versetzung ist leistungsabhängig; auch -längere Abwesenheit (mehr als 50 % des Schuljahres) führt zur Wiederholung. Versetzung ist leistungsabhängig; große  Fehlstundenzahl (114 bis 204) und schlechte Leistungen haben Nichtversetzung oder Nachprüfung zur Folge

Irland

0 %

automatische Versetzung bis auf wenige Ausnahmen

Italien

liegt nicht vor

Versetzung leistungsabhängig, Wiederholen ist jedoch selten

Luxemburg

liegt nicht vor

Versetzung leistungsabhängig, Wiederholen ist in der Sekundarstufe wesentlich häufiger als in der Grundschule und meist mit einem Schulartwechsel verbunden

Niederlande

Primarbereich: liegt
nicht vor
Sekundarbereich:
5 % (einschließlich
der Schulartwechsler
(1999)

Versetzung ist leistungsabhängig, Wechsel der Schulart nach zweimaligem Sitzenbleiben in der gleichen Klasse

Österreich

1,85 % (1999/2000)

Versetzung ist leistungsabhängig; Wiederholen ist in jeder Jahrgangsstufe möglich und im Gymnasium (AHS) häufiger als in Grund- und Hauptschule

Portugal

12,8 % gesamtes Schulwesen (1996/97)

Versetzung leistungsabhängig ab dem Ende des 2. ciclo; Wiederholung in 1. ciclo nur in Ausnahmefällen

Schweden

0 %

automatische Versetzung außer in extrem seltenen Fällen (Entscheidung durch Schulleiter und Eltern), mangelhafte Leistungen in einem Fach führen zu einer schriftlichen Leistungsbeschreibung an Stelle einer Note

Spanien

Primarbereich:1,76 %
Sekundar-Bereich:
8,96 % (1998/99)
ohne Andalusien)

Versetzung ist leistungsabhängig, Wiederholen einer Jahrgangsstufe ist nur am Ende eines der 2-jährigen ciclo möglich, max. dreimal in der gesamten Schullaufbahn. (Spanien plant, das Wiederholen einer Jahrgangsstufe am Gymnasium (bachillerato) einzuführen)

Vereinigtes Königreich
England
Wales und
Nordirland

0 %

automatische Versetzung, Förderung der Schüler zum Erreichen des angestrebten Leistungsstandards

Schottland

0 %

automatische Versetzung, mangelhafte Leistungen beeinflussen jedoch die Wahlmöglichkeiten des Schülers/der Schülerin im folgenden Jahr

(Quelle: Zeitschrift SchulVerwaltung NRW Nr. 1/2003)

Schulabbrecher

Schlimm ist in Deutschland auch das fehlende Durchhaltevermögen der Schüler und Studenten. Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln veröffentlichte im Juli 2003 die Zahlen von 2001. Fast 430.000 Jugendliche beendeten 2001 die Schule, die Lehre oder das Studium, ohne ein Abschlusszeugnis, einen Gesellenbrief oder ein Diplom in der Tasche zu haben.
Damit erreicht knapp jeder sechste Abgänger nicht das angestrebte Ausbildungsziel:

Schulabbrecher

Im Schuljahr 2000/2001 verließen 88.500 Jugendliche eine allgemein bildende Schule ohne Abschluss – fast ein Zehntel aller Schulabsolventen. Etwa zwei Drittel der Drop-outs sind männlich. Jeder fünfte Abbrecher ist ein ausländischer Jugendlicher. In Ostdeutschland hatten 12 Prozent der Abgänger kein Abschlusszeugnis, im Westen waren es knapp 9 Prozent.

Ausbildungsabbrecher.

Im Jahr 2001 wurde gut jeder vierte neu abgeschlossene Ausbildungsvertrag vorzeitig gelöst. Besonders viele sind es im Handwerk, weniger hingegen in kaufmännischen Berufen und beim Staat. Jeweils etwa ein Viertel der gelösten Verträge fällt in die dreimonatige Probezeit und das restliche erste Lehrjahr, die andere Hälfte der Abbrecher schmeißt die Lehre später. Meist kündigen die Azubis aufgrund von Konflikten mit den Ausbildern, gesundheitlichen Problemen oder familiären Veränderungen. Jeder zweite Abbrecher setzt die Lehre in einem anderen Betrieb fort. Nur etwa 8 bis 9 Prozent geben die Ausbildung komplett dran.

Studienabbrecher.

Schätzungsweise ein Viertel der Studienanfänger verlässt die Uni ohne Examen. In den Sozial-, aber auch in den Sprach- und Kulturwissenschaften werfen vier von zehn Studenten endgültig das Handtuch. Dem Bauingenieurwesen, der Informatik, der Geographie oder den Wirtschaftswissenschaften sagt jeder dritte Studienstarter wieder ade. Die angehenden Ärzte beweisen mehr Durchhaltevermögen, wenn sie die hohen Zulassungshürden erst einmal überwunden haben. Gut 90 Prozent der Mediziner in spe beenden ihr Studium mit Erfolg.

Schulabbrecher.

Im Schuljahr 2000/2001 verließen 88.500 Jugendliche eine allgemein bildende Schule ohne Abschluss – fast ein Zehntel aller Schulabsolventen. Etwa zwei Drittel der Drop-outs sind männlich. Jeder fünfte Abbrecher ist ein ausländischer Jugendlicher. In Ostdeutschland hatten 12 Prozent der Abgänger kein Abschlusszeugnis, im Westen waren es knapp 9 Prozent.

Ausbildungsabbrecher.

Im Jahr 2001 wurde gut jeder vierte neu abgeschlossene Ausbildungsvertrag vorzeitig gelöst. Besonders viele sind es im Handwerk, weniger hingegen in kaufmännischen Berufen und beim Staat. Jeweils etwa ein Viertel der gelösten Verträge fällt in die dreimonatige Probezeit und das restliche erste Lehrjahr, die andere Hälfte der Abbrecher schmeißt die Lehre später. Meist kündigen die Azubis aufgrund von Konflikten mit den Ausbildern, gesundheitlichen Problemen oder familiären Veränderungen. Jeder zweite Abbrecher setzt die Lehre in einem anderen Betrieb fort. Nur etwa 8 bis 9 Prozent geben die Ausbildung komplett dran.

Studienabbrecher.

Schätzungsweise ein Viertel der Studienanfänger verlässt die Uni ohne Examen. In den Sozial-, aber auch in den Sprach- und Kulturwissenschaften werfen vier von zehn Studenten endgültig das Handtuch. Dem Bauingenieurwesen, der Informatik, der Geographie oder den Wirtschaftswissenschaften sagt jeder dritte Studienstarter wieder ade. Die angehenden Ärzte beweisen mehr Durchhaltevermögen, wenn sie die hohen Zulassungshürden erst einmal überwunden haben. Gut 90 Prozent der Mediziner in spe beenden ihr Studium mit Erfolg.

Das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln veröffentlichte im April 2008 die Abbrecherquoten für 2006. Die Zahlen sind zwar zurückgegangen, aber immer noch alarmierend hoch.

Alarmierend ist vor allem, dass 119.400 Jugendliche ihre berufliche Ausbildung abgebrochen haben. Insgesamt wurden 20% aller Ausbildungsverträge gelöst. Ebenso viele Studenten brachen ihr Studium ab.

In der Grafik auf der linken Seite sehen Sie die Zusammenfassung des Instituts der Deutschen Wirtschaft vom Juli 2010, die auf den Zahlen von 2008 basiert. Das Problem beginnt schon in der Grundschule oder bei der individuell fehlenden Frühförderung und zieht sich durch das gesamte Leben der Jugendlichen  und jungen Erwachsenen hin.Am Ende der Sekundarstufe I sind immer noch 20% aller Schülerinnen und Schüler nicht reif für eine Berufsausbildung, weil sie entweder keinen formalen Abschluss haben oder ihre Grundkenntnisse im Rechnen und Schreiben unzureichend sind.

Die Situation ändert sich auch nicht, wenn die Jugendlichen eine Ausbildung machen: Fast 140 000 Auszubildende haben Ihre duale Ausbildung abgebrochen und fast ebenso viele haben die Ausbildung oder Berufsvorbereitung in einer beruflichen Schule abgebrochen.

Vielfach versuchen die Abbrecher, in einem anderen Ausbildungsgang Fuß zu fassen.

Noch schlimmer ist es bei den Studenten: 27,5% aller Studenten, die 1999 ihr Studium aufgenommen hatten, haben bis zum Jahre 2008 das Studium abgebrochen.

Der Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss konnte in den letzten Jahren etwas reduziert werden. Anscheinend haben die Bemühungen in den einzelnen Bundesländern nach dem PISA-Schock 2000 Früchte getragen.

Allerdings muss das Ergebnis auch differenziert betrachtet werden:
In den ostdeutschen Bundesländern ist der Rückgang wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass durch die drastisch gesunkenen Schülerzahlen auch deutlich mehr Lehrerstellen zur Verfügung standen. Die Klassenfrequenzen konnten gesenkt werden und die Lehrerinnen und Lehrer hatten einfach mehr Zeit, sich um ihre Schülerinnen und Schüler zu kümmern.
Andererseits wurden inzwischen viele Angebote gemacht, die den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeiten eröffnen, auf anderem Wege den Schulabschluss nachzuholen oder die Schulzeit zu verlängern. Damit wurden die Noten aber nicht unbedingt besser.
Ob die Qualität der Abschlüsse gestiegen ist, mag dahingestellt sein, denn Jugendliche mit schlechten Abschlusszeugnissen bekommen derzeit ohnehin keinen Job. Die Länder bieten für solche Jugendliche Lehrgänge und besondere Praktika an, in denen sie sich nachqualifizieren können. Das kostet alles sehr viel Geld und man sollte überlegen, ob man diese Summen nicht bereits vorher in besseren Unterricht und kleinere Klassen investiert, damit die individuelle Förderung auch erfolgreich durchgeführt werden kann.

Schulabgänger ohne Abschluss
(Angaben in %)

Bundesländer 2000 2007 2009
Baden-Württemberg 8,0 5,8 5,5
Nordrhein-Westfalen 6,1 6,5 6,4
Bayern 9,0 6,9 6,3
Thüringen 12,6 7,0 6,8
Saarland 10,5 7,4 6,8
Bremen 8,9 7,4 6,6
Rheinland-Pfalz 9,6 7,4 7,0
Niedersachsen 10,1 7,6 7,5
Sachsen-Anhalt 12,3 7,7 10,5
Hessen 10,2 7,9 6,3
Sachsen 12,0 8,4 8,6
Schleswig-Holstein 10,4 8,6 8,5
Berlin 12,3 9,4 9,2
Brandenburg 8,9 9,8 9.5
Hamburg 12,4 10,3 8,2
Mecklenburg-Vorpommern 10,9 10,4 9,8
(Quelle: iwd 19.3.2009 und 22.7.2010)
Hier sind neuere Zahlen von 2013 und 2014 aus Nordrhein-Westfalen:
Die Zahl der Schulabgänger ohne Schulabschluss ist wieder etwas angestiegen. Während im Jahr 2013 der Anteil bei 4,4% lag, waren es 2014 wieder 5,5%.  Bei den Jungen lag die Quote mit 6,5% höher als bei den Mädchen mit 4,4%.
Jahr Schulabgänger gesamt ohne Abschluss Prozentsatz
2013 255.249 11.190 4,38%
2014 211.083 11.695 5,54%

Migrantenkinder und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte

Inzwischen hat mehr als ein Drittel der Schülerinnen und Schüler in NRW einen Migrationshintergrund. Mit Beginn des Schuljahres 2010/2011 sah die Verteilung der Migrantenkinder in den einzelnen Schulformen so aus:

Hauptschule Realschule Gesamtschule Gymnasium
38% 25% 32% 12%
Für 2012 sehen die Zahlen so aus:
Hauptschule Realschule Gesamtschule Gymnasium
38,3% 29,0% 33,1% 14,7%
Für 2013 haben sich die Werte wieder etwas verschoben:

Hauptschule Realschule Sekundarschule Gesamtschule Gymnasium
36,9% 30,8% 27,2% 33,4% 16,0%

Eine deutliche Zunahme für 2014:

Hauptschule Realschule Sekundarschule Gesamtschule Gymnasium
39,2% 33,6% 29,0% 35,0% 18,8%

Noch deutlicher ist die Zunahme im Schuljahr 2016/17:

Hauptschule Realschule Sekundarschule Gesamtschule Gymnasium
45,2% 39,8% 32,4% 37,2% 23,2%

Neu hinzugekommen ist die Sekundarschule, ebenfalls mit einem hohen Anteil von Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungsgeschichte. So heißt jetzt der neue Ausdruck für die Migrantenkinder. Unter diesem Begriff versteht man eine nichtdeutsche Verkehrssprache in der Familie und/oder im Ausland geborene Eltern/-teile und/oder eigener Zugang aus dem Ausland. Dabei ist zu bedenken, dass ab Schuljahr 2007/08  zusätzlich zu den ausländischen Schülerinnen und Schülern diejenigen hinzuaddiert werden, die eine „Zuwanderungsgeschichte“ haben.

Daraus erkennt man, wie hoch der Integrationsbedarf ist. Das bedeutet natürlich auch einen überproportionalen Einsatz der Lehrkräfte an der Hauptschule. Es gibt in den Ballungsräumen Hauptschulen mit über 80% Anteil von Migrantenkindern. Durch das Auslaufen der Hauptschulen wird sich die Population auf die neuen Sekundarschulen verschieben. Für die neue Schulform PRIMUS liegen noch keine Zahlen vor. (Quelle: Schulministerium NRW)


Demografischer Wandel bei den Schülerzahlen

Das Schulministerium hat die Zahl der Kinder an Grundschulen in NRW  für die kommende Jahren vorausberechnet; danach sind die Schülerzahlen an Grundschulen stark rückläufig:

Schuljahr Prognose 2011 Tatsächliche Zahlen August 2016
Schuljahr 2011/12 655650
Schuljahr 2012/13 654510 641440
Schuljahr 2013/14 649800 627020
Schuljahr 2014/15 652930
Schuljahr 2015/16 638080 619761
Schuljahr 2016/17 623490 637824(Prognose)
Schuljahr 2017/18 609080
Schuljahr 2018/19 595200
Schuljahr 2019/20 593370


Wie fehlerhaft eine solche Berechnung sein kann, zeigen die echten Zahlen. Während noch 2009 die Berechnung der Grundschüler für das Schuljahr 2012/13 mit 654510 angegeben wurde, teilt das Ministerium am 16.8 2012 mit, dass im betreffenden Schuljahr 641440 Kinder die Grundschule besuchen, das sind mehr als 13 000 Kinder weniger! Im März 2013 werden für das Schuljahr 2012/13 nur noch 639 687 Schüler angegeben, das sind ein halbes Jahr später wiederum 1753 weniger! Im August 2013 werden vom Schulministerium 639 789 angegeben und für das Schuljahr 2013/14 nur noch 627 020 Schüler. Im Vergleich zu der obigen Tabelle von 2011 sind das 22 000 Schüler weniger!

Die gesamte Berechnung wird im Schuljahr 2016/17 wieder über den Haufen geworfen, denn es werden in den Grundschulen allein bei den Erstklässlern 7600 Kinder mehr erwartet. Das hängt mit den enormen Zuwanderungen zusammen.

Rasanter Wandel in der Schullandschaft von Nordrhein-Westfalen

Die Tabelle zeigt die Anzahl der Schulen nach Schulform und Status bis zum Ende des Schuljahres 2013/14.

Jahr

Grund-/Volksschule

PRIMUS-

Schule

 

Hauptschule

Realschule

Sekundarschule

schule

Gemeinschafts-schule

öff

priv

öff

priv

priv

öff

priv

öff

öff

darunter mit Realschulzweig

öff

darunter mit Hauptschulzweig

1970

3.824

11

1.478

472

47

1975

3.567

9

1.394

497

43

1980

3.424

9

1.336

515

44

1985

3.383

8

1.289

510

41

1990

3.381

13

967

4

488

39

1995

3.411

16

777

4

472

42

   2000

3.446

20

737

5

493

42

  2005

3.417

27

723

7

511

44

2006

3.393

30

718

2

7

511

44

2007

3.336

34

711

2

7

511

46

2008

3.229

39

696

7

7

511

1

46

   2009

3.179

45

664

15

7

511

3

48

  2010

3.127

47

633

17

7

511

4

52

2011

3.038

49

601

20

7

510

5

54

12

2012

2.978

51

568

18

7

508

7

56

39

3

12

2013

2.891

54

1

527

14

8

507

6

59

76

8

12

  2014    2827    55         5     485    8     504     59     100      9       10

darunterauslaufend

71

244

2

124

3

1

2

 

Jahr

Gesam

tschule

Gymn

asium

FreieWaldorfschule

Förder

schule

Weiterbildungskolleg

Berufskolleg(ohneFörder-BK)

Insge

samt

öff

priv

öff

priv

priv

öff

priv

öff

priv

öff

priv

öff

priv

1970

8

1

503

111

4

620

38

42

12

/

/

/

/

1975

22

1

534

104

8

662

42

45

10

323

146

7.044

363

1980

30

2

542

103

14

684

81

44

9

319

116

6.894

378

1985

62

2

537

103

25

677

82

44

8

316

109

6.818

378

    1990

151

6

520

104

34

654

81

50

9

304

96

6.515

386

1995

186

12

518

105

43

650

79

48

8

281

92

6.343

401

2000

202

13

522

105

48

646

77

47

8

267

95

6.360

413

2005

202

15

521

105

49

657

74

47

8

265

92

6.343

421

2006

202

15

520

107

49

658

76

47

8

265

93

6.314

429

2007

202

16

520

110

50

653

78

48

8

263

95

6.244

444

2008

202

16

518

111

50

651

78

48

8

262

94

6.117

449

   2009

204

17

518

112

52

649

78

48

8

262

99

6.035

466

2010

207

18

513

113

52

646

78

47

8

261

109

5.945

484

2011

213

19

513

114

52

637

79

47

8

260

113

5.831

495

2012

232

20

513

114

53

635

79

47

8

260

119

5.792

510

   2013

259

22

513

114

53

611

79

47

8

259

120

5.703

525

   2014     279     27      512 113       53     569      78       47      8      262      139

  5.597

    533

darunterauslaufend

2

4

28

475

1

Quelle: Schulministerium NRW, 15. August 2014

Schulsterben in Nordrhein-Westfalen

Man kann deutlich das „Sterben“ der Hauptschule und Realschule erkennen, wobei die Zahl der auslaufenden Schulen ab 2014/15 noch einmal zunimmt, denn durch die Errichtung von 54 neuen Schulen zum Schuljahr 2014/15 laufen 93 Schulen schrittweise aus. Davon sind vier Grundschulen, 40 Hauptschulen, 38 Realschulen , 9 Verbundschulen und 2 Gemeinschaftsschulen betroffen. In der folgenden Tabelle wird das noch deutlicher:

Zahl der Schulen und Schulformen in NRW (öffentlich und privat) (Statistik des Schulministeriums vom 1.8.2016)

Jahr Grund-schule Haupt-schule Real-schule Primus-Schule Gemein-schafts-schule Sekun-darschule Gesamt-schule Gym-nasium Waldorf-schule Förder-schule Weiter-bildungs-kolleg Berufs-kollege Summe aller Schulen
2000 3466 742 535 215 627 48 723 55 326 6773
2010 3174 640 563 225 626 52 688 55 370 6429
2011 3087 608 564 12 232 627 52 682 55 373 6326
2012 3029 575 564 12 42 252 627 53 680 55 379 6302
2013 2945 535 566 1 12 84 281 627 53 656 55 379 6228
2014 2882 493 563 5 10 109 306 625 53 613 55 381 6130
2015 2846 456 559 5 10 114 314 625 55 536 55 378 5988
2016 2813 405 538 5 8 117 327 625 56 491 53 378 5851
darunter
auslaufend
15 222 154 2 2 35 431


Zahl der Privatschüler in NRW deutlich gestiegen

Obwohl die Schülerzahl insgesamt in NRW gegenüber dem Vorjahr um 1,1% gesunken ist, ist sie an den Privatschulen in den letzten Jahren um 23,7 % angestiegen. Nach den Angaben des Statistischen Landesamtes besuchen im Schuljahr 2011/12 165.230 Schülerinnen und Schüler private Ersatzschulen, das sind 7,9% der gesamten Schülerschaft in NRW. 16,2% aller Gymnasiasten lernen an Privatschulen, bei den Realschülern sind es 7,6%, bei den Gesamtschulen liegt der Anteil bei 4%. Hier die Tabelle:

Schulform Schuljahr
1995/96 2000/01 2005/06 2010/11 2011/12
Grundschulen 2.396 3.550 4.643 6.530 6.933
Hauptschulen 840 963 1.260 1.466 1.539
Förderschulen 6.389 6.836 7.299 7.880 7.948
Realschulen 20.153 22.320 23.091 23.196 23.397
Freie Waldorfschulen 15.579 16.710 18.147 18.313 18.278
Gesamtschulen 4.749 7.273 8.780 9.497 9.655
Gymnasien 82.965 89.526 94.294 97.257 97.064

Die Zahl der Privatschulen steigt ebenfalls ständig an. Während wir im Jahre 2000 noch 6360 öffentliche Schulen in NRW hatten, gab es zu dieser Zeit 413 Privatschulen. Im Jahre 2012 gibt es nur noch 5831 öffentliche Schulen, 495 davon sind Privatschulen.
Im Schuljahr 2014/15 ist der Anteil der Schülerinnen und Schüler an Privatschulen noch weiter gestiegen, obwohl die Schülerzahl in NRW insgesamt weiter zurückgegangen ist. In diesem Schuljahr besuchen 159 267 Schüler eine Privatschule – das sind inzwischen 9 % der gesamten Schülerschaft.
Eigentlich ist das eine Ohrfeige für die staatlichen Schulen. Die Attraktivität der Privatschulen zeigt in gleichem Maße die Unattraktivität der staatlichen Schulen.

Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf in NRW (August 2014)

Schulform Schuljahr
2000/01 2005/06 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14
Primarstufe 16,3% 18,3% 22,6 % 24,9% 28,5% 33,6% 43,8%
Sekundarstufe I 8,5% 5,5% 9,1% 11,1% 14% 18,4% 29,3%
Primarstufe und Sekundarstufe I 8,5% 10,1% 14,6% 16,7% 19,8% 24,6% 35,4%
insgesamt 8,8% 11,6% 16,1% 18,3% 21,3% 25,7% 29,6%
Quelle: Schulministerium NRW

Hier die Zahlen von 2016, die gegenüber der vorigen Tabelle korrigieret wurden:

Schulform Schuljahr
2000/01 2005/06 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16
Primarstufe 16,3% 18,3% 22,6 % 24,9% 28,5% 33,6% 38,0% 40,2% 41,3%
Sekundarstufe I 8,5% 5,5% 9,1% 11,1% 14% 18,4% 23,9% 30,0% 36,0%
Primarstufe und Sekundarstufe I 8,5% 10,1% 14,6% 16,7% 19,8% 24,6% 29,6% 34,0% 38,0%

(Quelle: Schulministerium NRW August 2016)

Wiederholerinnen und Wiederholer

Bundesweit hat sich die Zahl der Sitzenbleiber in den letzten Jahren nicht besonders verringert. Auch im Schuljahr 2011/12 haben bundesweit 142018 Schülerinnen und Schüler eine Klasse in der Sekundarstufe wiederholt.
Verschlechtert haben sich demgegenüber die Chancen von Jugendlichen mit einem Hauptschulabschluss, einen Ausbildungsplatz zu erreichen. Der Prozentsatz sank von 41,5% im Jahre 2009 auf 40,9% im Jahre 2011.
Hier die Zahlen vom Statistischen Bundesamt. In der Spalte Sekundarstufe sind die Sekundarstufen I und II zusammengefasst.

Wiederholer in der Sekundarstufe der Regelschulen 2011/12
Bundesland Anzahl der Schüler Wiederholer Anteil in Prozent
Baden-Württemberg 740.295 11.020 1,5
Bayern 838.320 36.964 4,4
Berlin 200.063 6.359 3,2
Brandenburg 130.638 2.115 1,6
Bremen 43.067 1.341 3,1
Hamburg 106.591 2.501 2,3
Hessen 405.705 12.690 3,1
Mecklenburg-Vorpommern 73.095 2.234 3,1
Niedersachsen 558.233 17.259 3,1
Nordrhein-Westfalen 1.325.256 31.071 2,3
Rheinland-Pfalz 282.420 5.991 2,1
Saarland 59.706 1.255 2,1
Sachsen 175.553 3.162 1,8
Sachsen-Anhalt 98.528 2.903 2,9
Schleswig-Holstein 199.367 3.351 1,7
Thüringen 100.363 1.802 1,8
Deutschland insgesamt 5.337.200 142.018 2,7

Quelle: Statistischen Bundesamt von 2011/12, Fachserie 11, Reihe 1

In Nordrhein-Westfalen  wird die Zahl der Wiederholerinnen und Wiederholer geschickt verschleiert. Für die Hauptschule werden mit Abstand die meisten Sitzenbleiber angemahnt. Das führte z.B. in der Presse zu der Aussage, dass die Hauptschule versagt habe, obwohl sehr viel Geld in sie gepumpt wurde (Rheinische Post 31.8.2013).
Eine solche Bewertung ist ungerecht: Wie Sie aus der Tabelle des Schulministeriums ersehen können, ist das Sternchen mit dem untenstehenden Hinweis interessant. Die Sitzenbleiber werden nämlich nur in der Schulform gerechnet, in der sie ein Jahr wiederholen. Jeder weiß aber, dass sich Realschule und Gymnasium regelmäßig der Schülerinnen und Schüler entledigen, die sitzen bleiben werden. Sie werden auf die Hauptschule abgeschoben. Dort muss nicht selten eine zusätzliche Klasse gebildet werden, weil so viele Schülerinnen und Schüler dazu kommen. Dann ist es natürlich total einfach, an den anderen Schulformen eine niedrige Sitzenbleiberquote zu erreichen.

(Quelle: Schulministerium NRW August 2016)

Die Übergänge aufs Gymnasium haben sich geringfügig verbessert. Der Chancenspiegel 2013 berichtet, dass inzwischen fast die Hälfte aller Grundschüler nach der vierten Klasse auf das Gymnasium wechselt. Dabei sind aber einige Besonderheiten zu berücksichtigen: In Berlin und Brandenburg wurden in die Berechnung neben den Übergängen aus der sechsjährigen Grundschule  auch die Übergänge von der Jahrgangsstufe 6 in die Jahrgangsstufe 7 des Gymnasiums mit einbezogen. In Mecklenburg-Vorpommern besuchen die Schülerinnen und Schüler seit dem Schuljahr 2006/07 die Jahrgangsstufen 5 un6 als Orientierungsstufe. Bei diesen werden daher die Übergänge in die Jahrgangsstufe 7 des Gymnasiums gewertet.
Bundesland Übergänge auf das Gymnasium Anteil in Prozent
Hamburg 7157 52,1
Berlin 14704 50,2
Mecklenburg-Vorpommern 5391 48,9
Brandenburg 9716 47,5
Hessen 23913 45,4
Thüringen 7223 45,1
Sachsen-Anhalt 7024 44,6
Rheinland-Pfalz 15806 43,2
Niedersachsen 31570 42,0
Saarland 3237 41,2
Sachsen 11874 41,2
Nordrhein-Westfalen 69232 41,1
Baden-Württemberg 40977 40,1
Bayern 46503 39,8
Schleswig-Holstein 10697 39,5
Bremen 1401 27,2

Quelle: Chancenspiegel 2013

Hier die Übergangsquoten aus NRW (Stand: August 2016):

(Quelle: Schulministerium NRW August 2016)

 

Im Sommer 2013 haben mehr als 250 000 Schülerinnen und Schüler die allgemeinen Schulen verlassen. Wegen des doppelten Abiturjahrgangs (G8 und G9) waren es allein 102 000 Abiturienten.
Hier die Zahlen des Statistischen Landesamtes NRW:

(Quelle: Schule heute 4/14)

Veränderung des Abiturnotendurchschnitts von 2006 bis 20012
Bundesland Durchschnittsnote 2006 Durchschnittsnote 2012
Baden-Württemberg 2,38 2,41
Bayern 2,43 2,35
Berlin 2,68 2,4
Brandenburg 2,48 2,33
Bremen 2,49 2,45
Hamburg 2,57 2,46
Hessen 2,49 2,43
Mecklenburg-Vorpommern 2,4 2,43
Niedersachsen 2,71 2,65
Nordrhein-Westfalen 2,66 2,51
Rheinland-Pfalz 2,63 2,58
Saarland 2,51 2,45
Sachsen 2,44 2,39
Sachsen-Anhalt 2,41 2,42
Schleswig-Holstein 2,63 2,52
Thüringen 2,33 2,19

(Quelle: KMK-Konferenz)

Nordrhein-Westfalen im Bildungsmonitor 2014 auf dem vorletzten Platz!

Es wird immer trauriger mit der Bildungspolitik in NRW. Im Vergleich zum Vorjahr rutschte das Land vom Platz 13 nun auf den vorletzten Platz. Das ergab der Ländervergleich aufgrund der Auswertung von 93 Bildungsindikatoren in 12 Handlungsfeldern. Lesen Sie den ausführlichen Bericht auf der Seitehttp://www.insm-bildungsmonitor.de/.

Platz Bundesland Punkte
1 Sachsen 67,2
2 Thüringen 64,3
3 Bayern 59,6
4 Baden-Württemberg 57,5
5 Hamburg 52,5
6 Sachsen-Anhalt 51,0
7 Hessen 48,3
8 Mecklenburg-Vorpommern 48,2
9 Niedersachsen 48,1
10 Rheinland-Pfalz 48,0
11 Saarland 47,5
12 Schleswig-Holstein 44,7
13 Bremen 44,0
14 Brandenburg 43,8
15 Nordrhein-Westfalen 43,6
16 Berlin 40,9

Die Schülerzahl an den allgemeinbildenden Schulen in NRW sinkt weiter.

Im Schuljahr 2014/15 besuchen noch 1.946.208 Schülerinnen und Schüler eine allgemeinbildende Schule Das sind 26.284 weniger als im Schuljahr 2013/14. Hier die Verteilung:

Schulformen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen in NRW

Schulform Schulen im Schuljahr 2014/15

Schülerinnen und Schüler

Schuljahr 2013/14 Schuljahr 2014/15 Zunahme (+)
Abnahme (-)
Grundschule 2882 625.354 625.125
Hauptschule 493 139.347 118.958 – 14,6%
Realschule 563 281.947 263.140 – 6,7%
Gymnasium 625 547.331 538.862 – 1,5%
Gesamtschule 306 254.636 266.102 + 4,5%
Sekundarschule 109 15.951 29.192 + 83%
Sonstige Schulen 696 107.926 104.832 – 2.9%
Zusammen 5674 1.972.492 1.946.208 – 1,3%

(Quelle: IT.NRW)

Im Schuljahr 2015/16 ist die Schülerzahl weiter gesunken. Es sind insgesamt 2.518.900 Schülerinnen und Schüler an allen Schulformen und damit 1,1% weniger als im Vorjahr. Man hatte mit einem deutlich stärkeren Rückgang gerechnet, aber durch die Migranten änderte sich wieder alles. Wie immer wurden manche Prognosen nicht erfüllt. Das wird sicher auch weiterhin so sein, denn für das Schuljahr 2016/17 rechnet man mit einem Zuwachs von fast 40 000 .

Immer noch haben 10.993 Schülerinnen und Schüler keinen Hauptschulabschluss erreicht, wobei 41,5% Mädchen dabei sind. Die Zahl der Wiederholer ist in der Sekundarstufe nicht signifikant gesunken. Deutlich gestiegen ist der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die eine Ganztagsschule besuchen. Während es im vorigen Jahr noch 38% waren, sind es nunmehr 40%. Wenn man überlegt, dass vor 10 Jahren erst 18 % eine Ganztagsschule besuchten, sieht man den gewaltigen Fortschritt in diesem Bereich. Ob das wirklich „mehr Zeit für individuelle Förderung, inklusives Lernen, Erziehung und Betreuung bedeutet“, wie Ministerin Löhrmann sagt, sei dahingestellt, denn die Wirklichkeit in machen inklusiven Klassen sieht anders aus. Für das Schuljahr 2016/17 gibt die Schulministerin bekannt, dass inzwischen 42% aller Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf am gemeinsamen Unterricht teilnehmen. Infolgedessen gibt es auch nur noch 491 Förderschulen im Vergleich zu 712 Förderschulen im Jahre 2006.
Wer sich für die genauen Daten interessiert, kann alle im Statistik-Telegramm des Ministeriums vom 1.4.2016 nachlesen.

Inklusionsanteil und Ganztag in den Schulen

Total stolz ist die Schulministerin über die Entwicklung des Inklusionsanteils in der Primarstufe und Sekundarstufe I. Hier liegt der Anteil für das Schuljahr 2016/17 bei 42,2%. Das ist natürlich enorm, wenn man bedenkt, dass er 5 Jahre vorher noch unter 20% lag. Hier die Zahlen aus den letzten 10 Jahren:

(Quelle: Schulministerium NRW August 2016)

Beim Ganztagsbereich ist es ähnlich. Inzwischen liegt der Ganztagsanteil aller Schülerinnen und Schüler im Primar- und Sekundarbereich bei 46,3%. Hier die Anteile der einzelnen Schulformen:
(Quelle: Schulministerium NRW August 2016)

Zahl der Hauptschüler in NRW im Schuljahr 2016/17 um 15% gesunken

Obwohl die Schülerzahl erstmals seit zwölf Jahren wieder angestiegen ist ( 1.930.151 Schüler besuchten eine allgemeinbildende Schule), ist die Zahl der Hauptschüler deutlich zurückgegangen, weil schließlich 53 Hauptschulen geschlossen wurden. Nach den Angaben des Landesbetriebes IT besuchten im Schuljahr 2016/17 folgende Schüler die entsprechende Schulform:
Schulform Schülerzahl
Grundschule 632.693
Hauptschule 87.816
Sekundarschule 50.383
Realschule 235.524
Gesamtschule 249.749
Gymnasium 527.499


161578 Schülerinnen und Schüler besuchen im Schuljahr 2016/17 eine Privatschule

Von den 1,9 Millionen Schülerinnen und Schülern in NRW besuchen inzwischen 8,4 % eine  Privatschule. Damit hat sich der Prozentsatz weiter erhöht.

Schulform Schuljahr
1995/96 2000/01 2005/06 2010/11 2011/12 2015/16 2016/17
Grundschulen 2.396 3.550 4.643 6.530 6.933 8.187 8.551
Hauptschulen 840 963 1.260 1.466 1.539 1.412 1.335
Förderschulen 6.389 6.836 7.299 7.880 7.948 7.880 8.137
Realschulen 20.153 22.320 23.091 23.196 23.397 21.817 21.115
Sekundarschulen 2.742 3.596
Freie Waldorfschulen 15.579 16.710 18.147 18.313 18.278 18.256 18.388
Gesamtschulen 4.749 7.273 8.780 9.497 9.655 11.761 12.783
Gymnasien 82.965 89.526 94.294 97.257 97.064 87.909 87.388

Besonders bei den 527.499 Gymnasiasten  ist der Anteil der Privatschüler mit 16,6% sehr hoch, von den 294.749 Gesamtschülern besuchen nur 4,3% eine Privatschule.


Schuljahr 2016/17: Jeder dritte Schüler in NRW hat einen Migrationshintergrund

Durch die Zuwanderung von Flüchtlingen verschiebt sich zunehmend der Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund. Während es im Schuljahr 2010/11 noch 26,2,% waren, liegt der Anteil jetzt bei 33,6%. Als Schüler mit Migrationshintergrund gelten diejenigen Kinder und Jugendlichen, die entweder im Ausland geboren sind, mindestens einen ausländischen Elternteil haben oder bei denen zu Hause kein Deutsch gesprochen wird. Diese starke Zunahme ist eine Herausforderung für die Lehrerinnen und Lehrer – wenn nicht eine Überforderung. Am höchsten liegt der Anteil im Ruhrgebiet; so haben die Städte Gelsenkirchen mit 53% und Duisburg mit 47% auch die größten Probleme.

Starker Zuwachs von Seiteneinsteigern bei der Lehrereinstellung 2017

Bis zum Schuljahresbeginn 2017 hat Nordrhein-Westfalen 543 Seiteneinsteiger eingestellt. Der Lehrermangel zeigt sich deutlich, denn 1006 Lehrerstellen blieben unbesetzt. Die meisten Seiteneinsteiger finden einen Job im Berufskolleg. Das passt auch am besten, weil viele eine Fachausbildung haben, die dort gut gebraucht werden kann. Am größten ist der Mangel an Grundschulen, deshalb sind auch dort viele Seiteneinsteiger untergekommen. Dort blieben immer noch 871 Stellen unbesetzt. Hier die Verteilung:

Schulform Zahl der Seiteneinsteiger
Grundschule 153
Hauptschule 22
Sekundarschule 78
Realschule 27
Gesamtschule 65
Berufskolleg 183
Gymnasium 12
Sonstige Schulformen 3

Entwicklung der Schülerzahlen an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen in den Schuljahren 2008/09 bis 2017/18

Schuljahr Grundschule Hauptschule Realschule Gesamtschule Gymnasium sonstige Schulen Sekundarschule
2008/09 695 336 216 643 320 895 232 814 593 080 120 251
2009/10 680 770 201 525 316 411 234 958 596 672 119 169
2010/11 662 860 188 055 311 045 238 043 596 863 117 035
2011/12 652 445 175 041 308 860 241 131 598 762 114 380
2012/13 639 687 158 837 298 907 245 594 592 403 110 577 5 342
2013/14 625 354 139 347 281 947 254 636 547 331 107 926 15 951
2014/15 625 122 118 958 263 140 266 102 538 862 104 832 29 192
2015/16 619 659 103 267 248 542 279 550 532 522 102 518 38 831
2016/17 632 693 87 816 235 524 294 749 527 499 101 487 50 383
2017/18 638 438 72 066 219 990 307 975 519 798 101 975 57 877
1) ohne Weiterbildungskolleg 2) Förderschule, Freie Waldorfschule, PRIMUS-Schule (seit 2013/14), Volksschule, Gemeinschaftsschule (seit 2011/12)

Nach der amtlichen Statistikstelle des Landes NRW war die Zahl der Schüler an Hauptschulen im Schuljahr 2017/18 um 18 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor:
72 066 Schülerinnen und Schüler besuchen im laufenden Schuljahr in Nordrhein-Westfalen eine Hauptschule. Das sind 15 750 (−17,9 Prozent) Hauptschüler weniger als im Schuljahr 2016/17 und 144 577 (−66,7 Prozent) weniger als vor zehn Jahren. Insgesamt besuchen 1 918 119 Schülerinnen und Schüler eine allgemeinbildende Schule (ohne Weiterbildungskollegs) in NRW. Das sind 0,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zum Schuljahr 2008/09 sind die Schülerzahlen um 12,0 Prozent zurückgegangen.
Zuwächse können vor allem die Gesamtschulen verzeichnen: Im Vergleich zum Schuljahr 2008/09 besuchen 32,3 Prozent mehr Schülerinnen und Schüler diese Schulform (307 975 im Schuljahr 2017/18). Auch die Sekundarschulen weisen seit ihrer Einführung im Schuljahr 2012/13 einen stetigen Anstieg auf. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Schülerzahl im Schuljahr 2017/18 um 14,9 Prozent auf 57 877. An den Grundschulen hat sich die Schülerzahl im Vergleich zum Schuljahr 2016/17 um 0,9 Prozent auf 638 438 erhöht. Von den weiterführenden Schulen haben die Gymnasien – wie auch in den Vorjahren – im zurzeit laufenden Schuljahr mit 519 789 die meisten Schülerinnen und Schüler. (Pressemitteilung IT.NRW vom 28.2.2018)

Schulen, Klassen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen in NRW im Schuljahr 2017/2018

Schulform

Anzahl

Schüler
insgesamt

Schülerinnen Ausländer/-innen

Schulen

Klassen zusammen Anteil in % zusammen Anteil in %
Grundschule 2787 27111 638.438 314.215 49,2 83.571 13,1
Hauptschule 318 3445 72.066 29.848 41,4 21.537 29,9
Volksschule 1 11 272 131 48,2 10 3,7
Förderschule G/H 485 7.149 76.446 25.299 33,1 9.509 12,4
Förderschule R/GY 2 31 435 174 40.0 21 4,8
Realschule 487 8.132 219.990 106.082 48,2 23.459 10,7
PRIMUS-Schule 5 87 2.041 954 46,7 299 14,6
Sekundarschule 113 2.331 57.877 25.430 43,9 6.123 10,6
Gesamtschule 334 9.392 307.975 150.921 49,0 32.152 10,4
Gemeinschaftsschule 8 175 4.184 1.917 45,8 425 10,2
Freie Waldorfschule 57 815 18.597 9.395 50,5 493 2,7
Gymnasium 625 11.998 519.798 275.143 52,9 29.443 5,7
Weiterbildungskolleg 50 21.548 8.917 41,4 6.909 32,1
Alle Schulen zusammen 5.272 70.677 1.939.667 948.426 48,9 213.951 11,0

(Quelle: IT NRW vom 28.2. 2018)

       Weitere Hinweise:

Thema/Titel Internet-Adresse
Das Institut der deutschen Wirtschaft veröffentlicht in seinen Informationsdiensten regelmäßig aktuelle Zahlen und Daten zur Schul- und Bildungspolitik www.iwkoeln.de
Es gibt eine Webseite zum Bildungsmonitor, der jährlich veröffentlicht wird. Dort werden die Leistungen von NRW im Vergleich zu den anderen Bundesländern dargestellt. http://www.insm-bildungsmonitor.de/
Das Schulministerium NRW hat auf seinem Bildungsportal einen Hinweis zu den Statistiken, die dort abgerufen werden können. https://www.schulministerium.nrw.de